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Durch Wasserkraft genutzte Flüsse und Auenlandschaften sind in ihrem Abfluss- und Geschieberegime und damit in ihrer Morphologie und Ökologie oft stark beeinträchtigt. In der Saane unterhalb der Staumauer Rossens führten eine jahrzehntelange Restwasserbewirtschaftung und eine starke Reduktion der Geschiebefracht zu einer mangelnden Abfluss- und Geschiebedynamik und damit zu einer Reihe von Defiziten wie einer fehlenden, für Auen typischen Habitatdynamik oder einer an stabile Verhältnisse angepasste Makrozoobenthosgemeinschaft. Künstliche Hochwasser und Geschiebeschüttungen sind mögliche Massnahmen zur Verbesserung solcher morphologischen und ökologischen Defizite. Ein solches künstliches Hochwasser in Verbindung mit einer Geschiebeschüttung im September 2016 führte in der Restwasserstrecke der Saane zu einer Reihe von ökologischen und morphologischen Veränderungen. Dazu gehörten unter anderem Habitat- und Geschiebeumlagerungen, Entfernung von Kolmation und Kiesbank überwuchernder Vegetation oder auch die Reduktion von sehr hohen Individuendichten in der Makrozoobenthosgemeinschaft. Allerdings konnte auch gezeigt werden, dass die positiven Auswirkungen, insbesondere auf das Makrozoobenthos, nur kurzfristig anhielten, was eine regelmässige Durchführung solcher Massnahmen nahelegt, um dauerhaft und nachhaltig wirksam zu sein. Das ist insbesondere für komplexe Auenlandschaften von Bedeutung, die unter natürlichen Bedingungen eine hohe Dynamik aufweisen. Insgesamt konnten mit dieser Studie die Auswirkungen dieses künstlichen Hochwassers umfassend quantifiziert, bewertet sowie der praktische Nutzen gezeigt werden. Die Resultate können dazu beitragen, solche Massnahmen aus ökologischer und ökonomischer Sicht (Wasserverlust zur Energieproduktion) in Zukunft angemessen zu dimensionieren und Modellvorhersagen als Planungsgrundlagen zu verbessern, um somit zur verbesserten ökologischen Verträglichkeit der Grosswasserkraft als wichtigen Energieträger beizutragen.