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Denise Bertschi beleuchtet die Geschichte der Landwirtschaft in einem global-historischen Kontext. Der Ausgangspunkt ihrer Arbeit PLANTA(tions) (2021) ist die Villa Planta in Chur. Sie entsteht in den Jahren zwischen 1874 und 1876 und geht auf Jacques Ambrosius von Plantas Vermögen zurück, das er während des 19. Jahrhunderts mit Baumwollplantagen im ägyptischen Alexandrien machte. Die Villa dient zunächst als Privatresidenz. Seit 1919 beherbergt sie das Bündner Kunstmuseum. Denise Bertschi geht der Frage nach, was uns die Architektur der Villa von ihrer landwirtschaftlichen Geschichte erzählt. Assoziativ segmentiert Denise Bertschi in ihrer kontextspezifischen Videoinstal-lation die verborgenen ökonomischen Strukturen, die zum Bau der Villa führten. Inwiefern das Kapital, aus dem die Villa Planta hervorgeht, auf ein System der Unterdrückung zurückzuführen ist, deutet Bertschi nur an. In der Kombination einer Zwei-Kanal-Projektion und verschiedenen Artefakten gelingt es der Künstlerin, die symbolische und geografische Distanz zwischen Ägypten und der Schweiz zu vermindern. Die Tonspur entwickelt Denise Bertschi zusammen mit dem ägyptischen Künstler Alaa Abdelhamid. Das Video erweitert die Erzählung um Fragen zur Wissens-produktion, wenn der Plantahof in Landquart, als Ausbildungszentrum für angehende Landwirtinnen und Landwirte, einbezogen wird - zusammen mit Kapital der Baumwollhandelsfirma Von Planta in Alexandrien geht der Plantahof 1886 als Schenkung vom Sohn von Jacques Ambrosius von Planta an den Kanton Graubünden. Denise Bertschi schafft eine neue Lesung einer komplexen Geschichte und verortet die Villa Planta im Fluss von globalen Kapitalströmen.